#16: Positive Vibes!
Die Sommerpause hat ein Ende. Zum Wiedereinstieg gibt es überwiegend positive Vibes!
Der Sommer ist so gut wie vorbei (War überhaupt Sommer?) und die Urlaubszeit damit ebenso.
Die erste Ausgabe nach einer Sommerpause steht unter dem Motto: Positive Vibes! Jedenfalls versuche ich es. In den letzten Ausgaben des Newsletters schwang immer einiges an Skepsis und Mahnung mit. In dieser Ausgabe betrachte ich bewusst Themen, die die positiven Aspekte von Daten und KI beleuchten. Jedenfalls überwiegend positiv.
Viel Spaß beim Lesen!
WAS? Du programmierst noch selbst?
Bekanntlich hat Microsoft GPT-3 für sich entdeckt und es von OpenAI lizenziert. Langfristig soll es Teil der Azure Cloud-Services werden. Das erste Produkt mit GPT-3 Unterstützung ist die Low-Code-Platform Microsoft Power Apps. Es sollen anhand von umgangssprachlichen Eingaben automatisch korrekte Power FX Formulare mit richtigen Filtern erstellt werden. Ausführlich erklärt Microsoft das in einem Blog-Eintrag.
Wer das schon spannend findet, wird den kürzlich vorgestellten GitHub Co-Piloten lieben.
Vor allem Programmierer:innen sollen damit eine Unterstützung erfahren, die weit von einer einfachen Code-Completion entfernt ist. Entwickler:innen schreiben beispielsweise in einem Kommentar, was die folgende Funktion machen soll und der Co-Pilot erstellt die vollständige Funktion. Im Prinzip wie Stack-Overflow, nur dass ich den Code nicht mühsam ungeprüft mittels Copy-and-paste in meinen Editor kopieren muss.
Co-Pilot soll in VisualStudio Code als Extension integrierbar werden. Wer möchte, kann sich auf die Warteliste setzen lassen.
Trainiert wurde die KI anhand von Millionen Open-Source-Projekte, die bei Github liegen. Das führte naturgemäß zu Kontroversen. Darauf gehe ich nicht ein, wir bleiben beim positiven Aspekt.
Da war doch mehr, oder?
Rembrandt van Rijn hat 1642 das Gemälde Die Nachtwache fertiggestellt. Im Laufe der nächsten Jahrhunderte wurde das Bild leider immer wieder beschnitten und Teile entfernt. Anders als bei Photoshop, gibt es für diese kulturellen Sünden kein Un-Do.

Aber was wäre die moderne Welt ohne KI. Das Rijk Musem in den Niederlanden hat sich diesem Thema mit der Operation Night Watch angenommen.
Dazu wurde einem Computer beigebracht, wie Rembrandt zu malen. Anschließend hat dieses neuronale Netz das Bild wieder vervollständigt. Auf der eigens dafür eingerichteten Seite des Museums ist alles in kurzen Videos dokumentiert. Das Ergebnis ist erstaunlich und ich finde es beeindruckend.
Wer spricht mit mir?
Ok, ich gebe es zu, ich kann nicht vollkommen positiv bleiben. Sorry, not Sorry.
Mein „Lieblingsthema“ Deep Fakes hat mal wieder eine neue Anwendung an die Oberfläche gespült, die ich persönlich für potenziell gefährlich halte. Was natürlich nicht bedeutet, dass die Technologie und Forschung dahinter beeindruckend ist und das es sinnvolle Einsatzmöglichkeiten dafür geben kann.
Das Open-Source-Projekt DeepFaceLive erlaubt es, in Echtzeit ein Deep Fake zu generieren. Toll. Oder?
Kurz zusammengefasst: Du kannst im nächsten Remote-Meeting sein, wer du willst! Voraussetzung ist, du trainierst dein Modell ordentlich. Basierend auf DeepFaceLab kann so ziemlich alles trainiert werden. Es existieren bereits etliche Beispiele, von Arnold Schwarzenegger, bis hin zur Queen. Jeder halbwegs ambitionierte PC-Gamer besitzt auch die notwendige Hardware, um das in erträglicher Zeit und Qualität hinzubekommen.
Beeindruckend, aber auch irgendwie gruselig.
Links gegen die Langeweile
Excel kann viel. Es kann auch komplexe Visualisierungen.
Wer hat sie nicht, die riesigen Legokisten. Unsortiert! Was baue ich als Nächstes? There is an App for that!
Auch Politiker sind nur Menschen und lassen sich gerne mal ablenken.
Und wer ganz viel Langeweile hat und viel über KI lernen möchte, liest das kostenlose Sonderheft „KI“ des Digital-Publishing-Reports. (Danke an Sascha für den Hinweis und Link!)